Eine einfache Anleitung für DIY-Holzbauklötze

Nachdem immer wieder Meldungen von Schadstoffen in Spielzeug in verschiedenen Medien auftauchen, wird die Nachfrage nach Do it yourself Anleitungen immer größer. Kein Wunder, bei Selbstgemachtem weißt du schließlich ganz genau, welches Materien und vor allen Dingen, welche Farben verwendet wurden. Wie du ein tolles Holzbaustein-Set einfach selbst bastelst und sogar die Kinder beim Basteln mit einbeziehen kannst, erfährst du jetzt.

Neues Qualitätsbewusstsein

Selbstgemachtes liegt momentan voll im Trend. Das hat einen einfachen Grund, denn bei industriell gefertigten Produkten wirst du als Verbraucher leider immer häufiger in die Irre geführt und bekommst am Ende nicht die gewünschte Qualität. Doch damit nicht genug. Bei vielen billigen Produkten aus Fernost mangelt es nicht nur bei der Verarbeitung, auch bei den verwendeten Materialien wird gespart, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Bei Holzspielzeug betreffen die Mängel dann leider häufig die verwendeten Farben. Spätestens bei Schadstofftests von unabhängigen Institutionen wie Stiftung Warentest kommen die schlechten Schadstoffwerte dann endgültig zum Vorschein. Bei den möglichen Folgen für Kinder stellen sich Eltern dann verständlicherweise die Nackenhaare auf. Von Langzeitschäden wie Nervenerkrankungen, über Lähmungen bis hin zu Krebs ist die Rede. Ein Grund mehr auf die Selbstproduktion zu setzen und bei den verwendeten Materialien ganz genau hinzusehen!

DIY-Bastelspaß für die ganze Familie

Der Vorteil von DIY ist aber nicht nur, dass du genau weißt, welche Materialien zur Anwendung kommen – Selberbasteln ist außerdem eine wirklich tolle gemeinsame Familienaktivität, bei der die Kinder sinnvoll beschäftigt werden und dabei sogar noch etwas lernen. Das Basteln macht Kindern zudem auch noch riesengroßen Spaß! Für die folgende DIY-Holzbaustein Anleitung solltest du circa 4 Stunden Zeitaufwand einplanen und mit ungefähr 30 Euro an Materialkosten rechnen.

Was Du für das DIY-Baustein-Set brauchst

Eines vorweg: Wer eine billige Spielzeuglösung sucht, der sollte sich lieber bei Ebay und Co. umsehen. Denn Selberbasteln ist nicht gerade die günstigste Lösung. Vergleichst du die Preise mit den billigsten Angeboten im Internet, fragst du dich tatsächlich, wie es möglich ist, zu einem derart günstigen Preis zu produzieren. Kein Wunder also, dass viele Hersteller die Produktion nach China verlagern und bei den Materialien sparen.

Für unsere Bausteine reicht der Weg zu LEITERMANN und zum Bastelladen Deines Vertrauens. Folgende Materialien brauchst du für das Set:

• Viereckige, dreieckige und runde Hölzer in verschiedenen Stärken
• Schleifpapier (Körnung 120 und 80)
• Speichelfeste Acrylfarben auf Wasserbasis
• Weicher Pinsel

Beim Holz empfehlen wir Buche. Es ist hart, splittert nicht und sieht auch ohne Farben klasse aus! Im Vergleich zu Fichtenleisten ist es zwar teurer, aber auch um einiges langlebiger! Wer keine Kreissäge oder Stichsäge zu Hause hat, sollte versuchen sich eine auszuleihen. Natürlich geht es auch mit einer einfachen Handbügelsäge, der Arbeitsaufwand ist aber dementsprechend höher!

Tipp: 
Um ein Ausfransen des Holzes an den Enden zu verhindern, solltest du ein dünnes Sägeblatt, verwenden.

Kosten: Jede Holzleiste kostet in etwa 4 Euro, genauso wie die kleinen Bastelfarben. Diese reichen allerdings sogar für ein zweites Baustein-Set aus. Wir haben aus fünf verschiedenförmigen Holzleisten ca. 70 Bausteine gebastelt!

Schritt für Schritt Anleitung

1. Wir haben die Holzleisten zunächst grob abgeschliffen, bevor wir sie zugeschnitten haben. Bei den Formen und Größen haben wir uns an gängigen Baustein-Größen orientiert!

2. Wenn die Bausteine in den bevorzugten Größen zugeschnitten sind, sollten sie mit grobem Schleifpapier zu geschliffen werden. Gehe dabei entlang der Maserung des Holzes vor, dann hält später auch die Farbe besser. Nach dem groben Abschleifen empfiehlt sich das Nachschleifen mit feinem Schleifpapier, um letzte Unebenheiten zu entfernen.

3. Reinige die Bausteine danach gründlich mit einem feuchten Tuch. Nur so haftet die Farbe optimal. Lasse die Bausteine nun kurz trocknen, ehe du die Farbe aufträgst.

4. Weil wir auf Abwechslung setzen, haben wir fünf verschiedene Farben gekauft. Willst du sparen und sind dir Farben am Spielzeug ohnehin suspekt, belasse die Steine in Natur. Dann brauchst du dir auch keine Gedanken über potenzielle Schadstoffe machen. Auch wenn wir wasserbasierte Acrylfarben aus dem Bastelladen verwendet haben – ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem, wenn die Kinder daran kauen und lutschen!

Sicher ist sicher

Wie gesagt, bei den Farben solltest du nicht sparen. Kaufe Farben, die folgende Kriterien erfüllen:

• Die Farben sind idealerweise mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ versehen.
• Verwende Acrylfarben auf Wasserbasis.
• Bestehe auf Farben, die speichel- und schweißbeständig sind.
• Kaufe Farben nur bei einem Shop, dem du vertraust.

Wichtig ist außerdem, dass du die Holzbausteine nicht zu klein zuschneidest. Dann vermeide, dass sie dein Kind verschlucken kann. Beim Abschleifen der Ecken und Kanten solltest du dir ausreichend Zeit nehmen und behutsam vorgehen.

Abgesehen davon empfiehlt es sich die Holzbausteine nach Gebrauch in regelmäßigen Abständen gründlich zu reinigen und von Bakterien zu befreien. Dazu reicht ein feuchter, sauberer Lappen, warmes Wasser und ein wenig Bio-Spülmittel völlig aus.

Auch wenn du vielleicht nicht der begnadetste Handwerker bist, wird die vorgestellte Anleitung dich definitiv nicht überfordern. Sie ist wirklich für jeden zu schaffen. Lasse dir Zeit und genieße das gemeinsame Basteln mit der ganzen Familie. Achte zudem auf die Verwendung von hochwertigen Materialien. Dann steht dem DIY-Bastelvergnügen und viel Spielfreude mit den neuen Bausteinen auch wirklich nichts mehr im Wege!

Autorenname: Gerald Bacher

Gerald Bacher betreibt den Online Holzspielzeug Ratgeber Holzgefertigt.com, wo er seine Besucher über hochwertiges Spielzeug aus Holz genauestens informiert. Themen wie Qualität, Sicherheit und schadstofffreies Spielen liegen ihm besonders am Herzen. In seinem Blog gibt er Eltern außerdem viele weitere nützliche Tipps!