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Hausfassade selbst streichen?!

Das Streichen der Hausfassade stellt sich in den meisten Fällen schwerer und aufwändiger heraus, als man es sich vorstellt. Eine Anleitung, wie man dies dennoch erfolgreich schaffen kann und Tipps und Tricks, worauf Du achten musst, haben wir einmal für Dich zusammengefasst.

Bevor du mit dem eigentlichen Streichen der Fassade beginnen kannst, gibt es ein paar Vorarbeiten, die unerlässlich sind. Zu diesen gehört zunächst einmal den Altstrich zu prüfen. Dazu haben wir hier 5 kleine Tests aufgelistet, die du ganz einfach anwenden kannst.

1. Sichttest
Wirf einen genaueren Blick auf den Untergrund. Dabei könnten dir Dinge wie Schmutz oder Moos, Verfärbungen oder lose Farbschichten ins Auge fallen. Den Schmutz kannst du mit einem Hochdruckreiniger, die Pflanzenreste mit Hilfe einer Bürste entfernen.

2. Wischtest
Als Nächstes fährst du einmal mit der Hand über den Untergrund. Wenn ein weißer Abrieb auf deiner Hand zurückbleibt oder der Putz abbröckelt, musst du die Fassade unbedingt gründlich abwaschen und grundieren.

3. Kratztest
Fahre mit einem Nagel oder einem anderen spitzen Gegenstand über den Altanstrich. Ist dieser bröslig oder mürbe, muss der Untergrund an diesen Stellen noch einmal mehrere Millimeter abtragen und anschließend neu beigeputzt und grundiert werden.

4. Saugfähigkeitstest
Spritze einfach etwas Wasser gegen die Fassade und prüfe dabei, wie saugfähig diese ist. Wird die Flüssigkeit direkt aufgenommen, ist die Fassade saugfähig und muss noch einmal gründlich grundiert werden.

5. Klopftest
Benutze ein Stück Holz oder einen Hammer und klopfe den Putz an mehreren Stellen der Wand ab. Findest du Hohlräume, müssen diese geöffnet, gereinigt und mit Mörtel beigeputzt werden.

Reinigen der Fassade

Bevor du anfängst zu arbeiten, ist es sehr ratsam Fenster, Türen und auch Fensterbänke abzudecken, da die Fassade zunächst einmal mit Wasser gereinigt wird. Dazu kannst du entweder eine Schrubberbürste verwenden oder einfach einen Hochdruckreiniger. Durch das Säubern wird der Staub vom Untergrund entfernt und verdeckte Schwachstellen z.B. Risse werden sichtbar, welche nach dem Trocknen behoben werden können.

Je nachdem wie groß und was für Risse sich finden, können diese ausgebessert werden:

  • Dünne, feine Risse können mit elastischen Fassadenanstrich überstrichen werden.
  • Bei breiten Rissen und Ausplatzungen muss der umliegende Putz entfernt und der Untergrund grundiert werden. Erst danach können diese Risse und Löcher mit passendem Füllmaterial, wie Putz- oder Feinmörtel, befüllt werden.
  • Stößt du auf „noch arbeitende Risse“, dann solltest du einen Fachmann hinzuholen. Das Befüllen mit Silikon oder einer anderen Dichtmasse gestaltet sich nur als eine vorübergehende Lösung.

Das Streichen der Fassade

Um deine Fassade richtig zu streichen, solltest du auf jeden Fall einen Vor- und einen Schlussanstrich durchführen.

Der Voranstrich ist notwendig

Durchschnittlich solltest du beim Voranstrich, um die 10 bis 15 Prozent Wasser zu der Fassadenfarbe hinzugeben. Wichtig ist, dass du die Farbe mit einer Art Rührstab kräftig durchmischst. Danach kann sie mit einem Fassaden- oder Farbroller auf der Wand aufgetragen werden. Der Auftrag mit einem Pinsel ist nur an den Ecken und Kanten empfehlenswert. Zudem solltest du immer nur „nass-in-nass“ rollen, damit Ansätze und Streifen vermieden werden.

Vorsicht: Bei Temperaturen unter +5 °C sollte nicht gestrichen werden, genauso wenig an heißen Tagen oder unter direkter Sonneneinstrahlung.

Der Schlussanstrich

Warte bis der Voranstrich getrocknet ist und trage dann die unverdünnte Wetterschutzfarbe mit einem Roller auf.

Zwei- oder Mehrfarbige Fassadenanstriche

Auch bei einem mehrfarbigen Fassadenanstrich sollte der Voranstrich über die komplette Fläche gehen, damit eine zusammenhängende Schutzschicht entsteht. Im Anschluss können dann die einzelnen Bereiche der Fassade farblich abgesetzt werden.

Welche Farbe ist die Richtige?

Zum Streichen der Fassade wurde früher oft Kalkfarbe verwendet, die diffusionsoffen ist, jedoch wegen ihrer schlechten Witterungsbeständigkeit nicht mehr oft benutzt wird. Besser geeignet sind Silikatfarben. Bei diesen vor allem fertig angemischte Dispersionssilikatfarben, da sie nicht nur leicht zu verarbeiten, sondern ebenso diffusionsoffen sind und sogar einen guten Regenschutz haben. Du solltest allerdings nicht auf Kunsthaarputzen oder alten Dispersionsanstrichen angewandt werden. Dispersionsfarben bieten einen ebenso guten Regenschutz und sind auf fast allen möglichen Untergründen auf tragbar (mit Ausnahme von Kalk- und Silikatanstrichen), sind jedoch weniger diffusionsoffen.