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10 Energiefresser im Haushalt: Wo lässt sich viel Strom & Wärme sparen?

Nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit, sondern auch wegen einer möglichen Kostenersparnis gewinnt die Frage nach Möglichkeiten zum Energiesparens im Haushalt an Bedeutung. Das Streben nach Energieeffizienz ist eben nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine Maßnahme, um am Ende des Monats noch etwas Geld in der Tasche zu haben.

Energiesparmaßnahmen können von einfachen Verhaltensänderungen im Alltag bis hin zu Investitionen in energieeffiziente Technologien reichen, wie es beispielsweise mit energiesparenden Geräten in der Küche möglich ist. Gerade dort, wo viele Geräte dauerhaft in Betrieb sind, gibt es oft großes Einsparpotential.

Dieser Artikel befasst sich mit den typischen Energiefressern im Haushalt und gibt praxisnahe Tipps, wie man den Energieverbrauch effektiv reduzieren kann. Der Fokus liegt dabei darauf, mit kleinen Schritten bereits messbare Veränderungen zu bewirken und so die finanzielle Belastung zu minimieren.

#1: Alte Elektrogeräte verwenden

Alte Elektrogeräte stellen nicht nur eine finanzielle Belastung dar, sondern sind auch echte Energiefresser im Haushalt. Insbesondere Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner, die nicht den aktuellen Energieeffizienz-Standards entsprechen, verbrauchen übermäßig viel Strom. Der Austausch solcher Geräte durch moderne, energieeffiziente Modelle der Klasse A ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann auch langfristig zu erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten führen. Laut Studien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie können moderne Geräte bis zu 70 % weniger Energie verbrauchen als ihre älteren Pendants.

Zum Beispiel verbraucht ein neuer Kühlschrank im Vergleich zu einem 10 Jahre alten Modell nur etwa halb so viel Strom. Dies bedeutet nicht nur eine Verringerung der CO₂-Emissionen, sondern auch eine spürbare Senkung der Stromrechnung.

#2: Auf das falsche Leuchtmittel setzen

Der gute alte Glühfaden ist nicht nur ineffizient, sondern erzeugt auch unnötige Wärme im Haushalt. Deshalb sind klassische Glühbirnen auch mittlerweile verboten, wobei natürlich Reste prinzipiell noch verbraucht werden dürfen.

Allerdings ist dieser grundsätzlich gute Gedanke mit einem hohen Stromverbrauch verbunden. Der Umstieg auf LED- oder Energiesparlampen ist eine einfache, kostengünstige Maßnahme, um den Energieverbrauch zu reduzieren.

Inzwischen gelten LED-Leuchtmittel als die beste und energiesparendste Lösung im Haushalt. Nicht nur verbrauchen LED-Lampen weniger Strom, sondern sie halten auch länger durch. Während herkömmliche Glühbirnen durchschnittlich nur 1.000 Stunden hielten, können LED-Lampen bis zu 25.000 Stunden leuchten. Klassische Energiesparlampen halten zwar auch deutlich länger als Glühbirnen, aber in der Regel kürzer als LEDs. Noch mehr Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Ratgeber-Beitrag „Strom sparen dank LED-Beleuchtung“.

Glühbirnen gegen Energiesparlampen tauschen, lohnt sich | Adobe Stock 372142087
Glühbirnen gegen Energiesparlampen tauschen, lohnt sich | Adobe Stock 372142087

#3: Geräte im Standby-Modus

Elektronische Geräte im Standby-Modus sind heimliche Energieverbraucher. Der Einsatz von abschaltbaren Steckdosenleisten kann diese ungewollte Energieverschwendung effektiv unterbinden. Ein einfacher Knopfdruck, und alle angeschlossenen Geräte sind komplett ausgeschaltet.

Allerdings sollte immer kontrolliert werden, ob die Geräte auch wirklich bereits komplett ausgeschaltet sind, bevor man einen solchen Schalter betätigt. Sonst könnte die Elektronik der Geräte beschädigt werden, wenn die Stromzufuhr abrupt getrennt wird.

#4: Nicht isolierte Fenster und Türen

Fenster und Türen sind oft die Hauptverursacher von Wärmeverlusten im Haus. Investitionen in energieeffiziente Fenster mit Doppelverglasung können nicht nur den Energieverbrauch erheblich senken, sondern auch den Wohnkomfort verbessern.

Neben dem Austausch von Fenstern kann auch die Nachrüstung mit speziellen Dichtungen und Isolationsmaterialien den Wärmeverlust erheblich reduzieren. Wärmebildkameras zeigen deutlich, wie schlecht isolierte Fenster und Türen Wärme entweichen lassen.

Investitionen in hochwertige Isolierung zahlen sich nicht nur in Form von Energieeinsparungen, sondern auch durch einen gesteigerten Wohnkomfort aus. Zudem ist zu erwarten, dass die Umrüstung im Laufe der Zeit tendenziell teurer wird. Schnell handeln könnte sich also gleich doppelt lohnen.

#5: Übermäßige Raumtemperatur

Ein angenehmes Raumklima ist wichtig, aber übermäßiges Heizen ist nicht nur teuer, sondern auch energieineffizient. Eine Senkung der Raumtemperatur um nur 1 °C kann erhebliche Einsparungen bewirken. Smarte Thermostate können zudem dazu beitragen, die Raumtemperatur genau nach den Bedürfnissen einzustellen und den Energieverbrauch zu optimieren.

Solche programmierbaren Thermostate ermöglichen es, die Temperatur der Heizgeräte automatisch zu senken, wenn niemand zu Hause ist, und sie rechtzeitig vor der Rückkehr wieder zu erhöhen. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung von Heizsystemen.

Allerdings sollte auch beachtet werden, dass Heizen nicht nur für den Wohnkomfort wichtig ist, sondern auch vor Schimmelbildung schützt. Daher sollte man es nur aus Sparsamkeitsgründen mit dem Runterkühlen nicht übertreiben.

#6: Unzureichende Wartung von Heizungssystemen

Heizungs- und Kühlsysteme benötigen regelmäßige Pflege, um effizient zu arbeiten. Ein vernachlässigtes System kann bis zu 25 % mehr Energie verbrauchen. Regelmäßige Wartung, Filterwechsel und Reinigung sind entscheidend, um die Effizienz, um bis zu 15 % zu verbessern.

Eine regelmäßige Wartung von Heizungssystem ist nicht nur wichtig für die Effizienz, sondern auch für die Lebensdauer der Geräte. Der Austausch von veralteten Komponenten, das Reinigen von Filtern und die Überprüfung des Systems durch Fachleute tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu minimieren. Moderne Systeme bieten oft auch fortgeschrittene Funktionen zur besseren Steuerung des Energieverbrauchs.

Heizungsentlüftung mithilfe eines Heizungsschlüssel | Adobe Stock 167195128
Heizungsentlüftung mithilfe eines Heizungsschlüssel | Adobe Stock 167195128

#7: Unnötig heißes Wasser

Warmwasserbereitung ist ein weiterer großer Energieposten im Haushalt. Nicht nur im Badezimmer, sondern insbesondere in der Küche schlummert reichlich Potenzial, mit dem Befolgen einfacher Tipps Energie und Kosten einzusparen. Das Einstellen der Warmwassertemperatur auf 60° C statt 70° C kann den Energieverbrauch meist schon um 5-10 % reduzieren. Der Einsatz von energieeffizienten Warmwasserbereitern und die Installation von Zeituhren können den Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung weiterhin erheblich reduzieren.

Das Isolieren von Warmwasserleitungen verringert zudem den Wärmeverlust auf dem Weg zu den Wasserhähnen. Durch die gezielte Reduzierung der Wassertemperatur lassen sich nicht nur Energiekosten, sondern auch die Gefahr von Verbrühungen minimieren.

#8: Nicht abgedichtete Leitungen und Rohre

Nicht isolierte oder undichte Leitungen können zu erheblichem Wärmeverlust führen. Die Isolierung dieser Leitungen ist eine kostengünstige Maßnahme, um den Energieverbrauch zu senken. Die Isolierung von Leitungen und Rohren ist nicht nur wichtig für die Energieeffizienz, sondern auch für den Schutz vor Frostschäden.

Isolationsmaterialien aus nachhaltigen Quellen können zusätzlich umweltfreundlich sein. Die Investition in hochwertige Isolierung zahlt sich nicht nur kurzfristig durch niedrigere Energiekosten aus, sondern trägt auch langfristig zur Werterhaltung des Hauses bei.

#9: Überladene Kühlschränke und Gefriertruhen

Die effiziente Nutzung von Kühlschränken und Gefriertruhen ist entscheidend, wenn es um die Einsparung von Energie geht. Überladene Geräte arbeiten ineffizient und erhöhen den Energieverbrauch. Eine gut organisierte Anordnung der Lebensmittel ermöglicht eine bessere Luftzirkulation und senkt den Energieverbrauch.

Die richtige Organisation von Kühlschränken und Gefriertruhen kann nicht nur den Energieverbrauch reduzieren, sondern auch die Lebensmittel länger frisch halten. Ein überladener Kühlschrank muss stärker kühlen, um die Lebensmittel zu konservieren. Durch die Aufteilung der Lebensmittel in sinnvolle Bereiche kann die Luftzirkulation verbessert werden, was zu einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung führt.

#10: Energieverschwendung beim Kochen

Elektrische Herdplatten oder Öfen, die länger als nötig eingeschaltet sind, können den Energieverbrauch erheblich steigern. Moderne Induktionsherde sind nicht nur energieeffizienter als konventionelle Herde, sondern gelten auch als sicherer und schneller.

Die Verwendung von passenden Töpfen und Pfannen sowie schnelles Kochen können den Energieverbrauch um bis zu 30 % reduzieren. Die Nutzung von passenden Töpfen und Pfannen mit guter Wärmeleitfähigkeit ermöglicht es, die Kochzeit zu verkürzen und somit den Energieverbrauch zu reduzieren.

Auch die bewusste Nutzung von Deckeln beim Kochen spart ebenfalls Energie, da der Wärmeverlust minimiert wird. Es sollte zudem vermieden werden, eine zu hohe Stufe zu wählen und dann herunterzuschalten.

Fazit: Energiesparen gelingt in kleinen Schritten

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Liste zeigt, wie unterschiedlich im Haushalt Energie gespart werden kann. Es gibt nicht den einen zentralen (Geheim-)tipp, der für die ganz große Einsparung sorgt.

Stattdessen sind ein allgemeines Umdenken und schrittweise Verbesserungen erforderlich, um die Ressourcen zu schonen und hohe Ausgaben zu vermeiden. Das fängt im Haushalt an, gilt aber natürlich grundsätzlich für alle Bereiche des Lebens.