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Faszination Beton – Der Frischbeton

Beton ist die Grundlage für Dein Bauwerk. In unserer Reihe „Faszination Beton“ beschäftigen wir uns daher ausführlich mit dem Baustoff. Diesmal dreht sich unser Beitrag ganz um den Frischbeton.

Bevor man einen fertigen Beton hat, entsteht erst ein Frischbeton. Man kann von einem Frischbeton sprechen, wenn der Zementleim noch nicht abgebunden ist, der letztendlich aus Wasser, Zement und den feinkörnigen Bestandteilen besteht. Optisch sieht er noch leicht fließbar aus und wird mit der Zeit erst zu jungen Beton und später dann zum gewünschtem Festbeton.

Zusammensetzung des Betons nach Faustformel

Zuerst unterscheidet man zwischen der industriellen Herstellung und der nicht industriellen Herstellung. Die industriellen Herstellung beinhaltet eine festgelegte Betonrezeptur. Die Zusammensetzung richtet sich hierbei auf Fertigkeitsklasse und Umweltbedingungen. Der für dich interessante nicht-industrielle hergestellte Beton wird eher beim Heimwerken angewendet. Hier wird das Gemisch nach einer bekannten Faustformel an gemischt.  Diese beinhaltet: 300 Kilogramm Zement, 180 Liter Wasser und 1890 Kilogramm Zuschläge ergeben einen Kubikmeter Beton. Jedoch ist dies nicht sehr ratsam, da du hierbei keine genauen Festbetoneigenschaften abschätzen kannst und durch verschiedene Gesteinskörnung auch die Festigkeit beeinflusst werden kann.

Tipps zum richtigen Einbauen des Betons

Doch nicht nur die Zusammensetzung von Beton ist wichtig, sondern auch das richtige Einsetzen von Beton. Allen sollte soweit bekannt sein, dass sofort nach dem Mischen oder der Anlieferung von Beton, dieser umgehend eingesetzt werden muss. Mit verschiedenen Verdichtungsverfahren wie Rütteln, Schleudern oder Stampfen wird dann verhindert, dass Lufteinschlüsse im Beton entstehen.

Der Beton sollte nicht aus einer größeren Höhe in die Schalung eingesetzt werden, da sich dadurch die größeren Körner unten absetzen und sich eine Wasserzementschicht oberhalb absetzt. Die perfekte Höhe zum Eingeben von Beton beträgt daher auch circa 1 Meter bis höchstens 1,5 Meter. Um jedoch auch gut verdichten zu können, muss der Beton in Lagen von 50 Zentimeter liegen. Sogenannte Betonverteiler verteilen dann den Beton sauber und gleichmäßig auf der gewünschten Fläche.

Das Entmischen, also wenn sich Wasser an der Oberfläche des Betons ablagert, wird auch als „Bluten“ bezeichnet. Dies hat zur Folge, dass der Beton dann später keine Festigkeit und Dauerhaftigkeit aufweisen kann. Die ideale Temperatur beim Einbau von Beton liegt bei rund +5° C bis +30°C.

Das Aussehen spielt eine große Rolle

Zu unterscheiden ist im Wesentlichen zwei Konsistenten. Zum einen kann die Konsistenz des Frischbetons mit „flüssig“ beschrieben werden und zum anderen mit „zäh“. Vorab solltest du schon entscheiden, wie die Konsistenz sein soll, um diese während der ganzen Bauausführung einzuhalten. Hier gibt es verschiedene Verfahren, den Beton in Konsistenzbereiche einzuteilen.

Von „sehr steif“ bis hin zu „sehr fließfähig“. Um die genaue Konsistenz zu ermitteln, nutzen viele den Ausbreitversuch, den Setzversuch oder den Verdichtungsversuch. Sehr fließfähiger Beton lässt sich in verschiedenen Bauteilen mit schwierigen Geometrien wiederfinden. Wobei eher plastischer Beton öfters mit Betonpumpen zu höher gelegenen Bauwerken gefördert wird.

Die Nachbehandlung als letzten Schritt

Die Nachbehandlung von Beton ist jedoch auch sehr wichtig. Durch sie wird verhindert, dass der Beton an der Oberfläche Austrocknen kann, so dass Risse entstehen können. Um genau dies vorzubeugen, sollte genügend Wasser auf der Oberfläche sein, der nicht verdunsten kann. Dies sollte schon früh nach dem Betonage erfolgen, um ideale Festbetoneigenschaften zu haben.

Im Sommer sollte daher lieber mit speziellen Nachbehandlungsfolien gearbeitet werden, um ein Verdunsten des Wassers durch die Sonne zu verhindern. Mit kontinuierlichem Besprühen von Wasser kann dann ein perfekter Beton entstehen. Im Winter solltest du lieber mit einer wärmedämmenden Folie arbeiten, um den Beton vor Frost zu schützen, so dass in den ersten drei Tagen eine Temperatur von mindestens +10°C herrscht.

Wissenswertes zu Beton, dem Baustoff des 20. Jahrhunderts, erfährst du in Teil 1 unserer Serie.