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Holz im Innenbereich behandeln & pflegen – Lack, Öl oder Wachs?

Wie schön sie auch zu Glanzzeiten ausgesehen haben mögen, die antike Anrichte oder auch die geerbte Kommode aus Holz. Ohne regelmäßige Behandlung wirken auch Klassiker ungepflegt. Lacke, Öle und Wachse sorgen für einen frischen Anstrich von Holz im Innenbereich.

Doch wie behandelst und pflegst du sie? Wenn du dich im Internet kundig machst, werden einem zahlreiche Möglichkeiten angeboten. Die naheliegensten Pflegemittel sind Lack, Öl und Wachs. Damit du weißt, welche Vor- und Nachteile diese drei Alternativen jeweils mitbringen, haben wir dir die wichtigsten Informationen und Charakteristika zusammengestellt.

Lacke für effektvolle Farben

Nach dem Trocknen bilden Lacke eine geschlossene Schicht. Ein Atmen des Holzes wird verhindert und ein Feuchtigkeitsaustausch mit der Umgebungsluft ist nicht mehr möglich. Farbige Lacke können sehr schön aussehen, natürlich wirkt das behandelte Holz jedoch nicht mehr. Auch die typische Griffigkeit von Holz ist nach dem Lackieren nicht mehr vorhanden. Glatte und lackierte Oberflächen sind pflegeintensiver. Du siehst Abdrücke schneller. Einige Lacke laden sich elektromagnetisch auf. Staub wird schnell sichtbar.

Öle und Wachse für einen natürlichen Holzlook

Öle und Wachse füllen große Poren und Risse aus. Sie bilden keinen Film auf Holz. Dieses bleibt weiterhin atmungsaktiv. Wachsgeruch wird von vielen als angenehm empfunden. Es macht Holzmöbel jedoch nicht kratzfest. Außerdem ist mit Wachs behandeltes Holz nicht wasserresistent.

Anders nach einer Ölbehandlung: Holz, was mit Öl gestrichen wurde, ist wasserfest. Öl dringt tiefer ins Holz ein als Wachs. Schöner Nebeneffekt: Kratzer auf geölten Oberflächen sind kaum zu erkennen. Holzöl ist als Fertigmischung erhältlich. Alternativ lässt es sich aus Leinöl und Terpentinersatz herstellen.

Wer abwechslungsreiche Farbgestaltungen liebt, wird sich trotz Pflegemehraufwand für Lacke entscheiden. Natürliche Maserungen schaffst du jedoch mit Öl und Wachs. Öl hat den Vorteil, dass es das Holz unempfindlicher gegen äußere Einflüsse macht. Entscheidend ist – wie bei allen Pflegemitteln – der richtige Auftrag.

    Holzfläche mit Leinöl behandeln: So geht es!

    1. Ehe das Holzöl aufgebracht wird, müssen unbehandelte Flächen zunächst geschliffen werden.
    2. Holzöl lässt sich gut mit Lappen und Pinsel auftragen. Die Holzkantenwerden gleich mitbehandelt. Gearbeitet wird schnell und in Maserrichtung des Holzes.
    3. Anschließend wird die noch nasse Ölschicht mit Schleifpapier oderalternativ einer Bürste mit langen und gleichmäßigen Zügen bearbeitet. Das Holz dringt so tiefer ins Holz ein.
    4. Das aufgetragene Öl kurz einwirken lassen.
    5. Anschließend die behandelte Holzfläche mit einem trockenen Lappen abwischen.
    6. Es folgt ein feiner Zwischenschliff, ehe im Anschluss…
    7. ein zweiter Auftrag des Holzöls erfolgt. Hierzu eignet sich ein zusammengeballter Lappen. Das Leinöl wird dabei direkt auf den zum Ballen gewickelten Lappen gegeben und im Anschluss kleinflächig aufs Holz aufgetragen.
    8. Die behandelte Holzfläche kann danach trocknen.
    9. Die Feinarbeit folgt zum Schluss: Mit einer Naturborstenbürste wird die Holzoberfläche poliert, bis sie matt glänzt.
    10. In der Regel genügt es, zwei Mal Holzöl aufzutragen. Gefällt das Ergebnis noch nicht, ist jedoch ein 3. Auftrag möglich.