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Ratgeber Garten & Freizeit Tiere

Nützliche Tierhaltung im Garten

Wer einen größeren Garten besitzt, hat sicher schon einmal darüber nachgedacht, selbst Nutztiere zu halten. Es muss nicht gleich eine riesige Weide vorhanden sein, auch ein kleiner Stall mit ein paar Hasen oder Eier, die dank eigener Hühner hinter dem Haus immer frisch zur Verfügung stehen, sind ein guter Grund, um selbst einige Tiere zu halten.

Nutztiere im Garten zu halten, ist ein Trend, bei dem du zumindest teilweise zum Selbstversorger wirst. Aber auch der Anbau von Gemüse und Obst bietet einen wertvollen Beitrag um den eigen Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken.

Beliebte Tiere für die Haltung im eigenen Garten

Es gibt unterschiedliche Gründe, um Tiere im Garten zu halten. Zum einen kannst du die tierischen Produkte für deine Selbstversorgung nutzen. Aber auch zur Gesellschaft, als Rasenmäher, Düngerproduzent oder zur Schädlingsbekämpfung können die Tiere fungieren.

Diese Tiere lassen sich gut im Garten halten:

  • Honigbiene
  • Hühner
  • Laufenten
  • Hasen
  • Kaninchen
  • Gänse
  • Ziegen
  • Schafe

Hühnerhaltung

Eier aus Bodenhaltung, Freilandhaltung oder Bio-Eier – diese Debatte hat mit der eigenen Hühnerhaltung ein Ende. Hühner sind für den Einstieg in die Nutztierhaltung gut geeignet. Sie benötigen nur wenig Pflege und sind nicht teuer in der Haltung.

Wichtig ist ein Unterschlupf in Form eines Stalls, den man nachts auch verschließen kann, um die Tier vor Fressfeinden zu bewahren. Aber auch ein eingezäunter Freilauf zum Scharren und Picken ist nötig, um glückliche Hühner zu haben. Die ausreichende Versorgung mit frischem Wasser und Futter sind selbstverständlich. Ebenso wie die regelmäßige Reinigung des Stalls und die Prüfung der Gesundheit der Tiere.

Ein Huhn sollte möglichst nicht allein gehalten werden. Zu einer kleinen Gruppe gehören zwei bis 15 Tiere, wobei du im Minimum zehn Quadratmeter Platz pro Huhn (große Rassen) im Außenbereich einplanen solltest.

Bienen halten

Bienen produzieren nicht nur schmackhaften Honig, sondern helfen dem Gärtner auch bei der Bestäubung von Obst- und Gemüsepflanzen.

Zur Grundausstattung gehören neben der Bienenbeute ein Stockmeisel, ein Smoker mit Rauchstoff und ein Bienenbesen. Als Anfänger solltest du auch auf Schutzkleidung bestehend aus Anzug, Schleier und Handschuhen nicht verzichten. Und auch für die Honiggewinnung sind einige Anschaffungen von Nöten, wie Schleuder, Entdeckelungsgabel und -geschirr, Doppelsieb und Honigrührer.

Bienen liefern leckeren Honig | Foto: AdobeStock
Bienen liefern leckeren Honig | Foto: AdobeStock

Wenn du Fragen zur Bienenhaltung hast, wende dich doch einfach an einen örtlichen Imkerverein. Dort kannst du dich fachgerecht informieren und erhältst Einblick in die Imkerei. Viele Vereine führen auch Stammtische durch und laden zu Standschauen ein.

Ziegenhaltung

Ziegen haben gleich mehrere Vorteile: Sie dienen als Rasenmäher, produzieren Dünger für deine Pflanzen, geben Milch und sind Fleischlieferant. Besonders beliebt sind kleine Rassen wie Zwergziegen. Sie sind gesellige Tiere und sollten aus diesem Grund niemals allein gehalten werden, sondern mindestens zu zweit.

Ziegen können im Winter ebenso wie im Sommer draußen gehalten werden. Sie benötigen einen trockenen Unterstand bzw. Stall mit ausreichend Stroh und Liegeflächen in verschiedenen Höhen. Das Gehege muss eingezäunt sein und sehr weitläufig – pro Tier benötigst du ca. 1.000 Quadratmeter Fläche. Den Tieren gefällt es auch sehr, wenn sich auf ihrem Gelände ein Stein- oder Erdhaufen befindet, von welchem sie die Umgebung beobachten können, denn Ziegen sind sehr neugierig.

Ziegenhaltung im eigenen Garten | Foto: AdobeStock
Ziegenhaltung im eigenen Garten | Foto: AdobeStock

Nützliche Nebeneffekte der Tierhaltung

Neben der Produktion eigener Nahrungsmittel kann man noch andere Eigenschaften nutzen, die manches Nutztier mit sich bringt. Laufenten beispielsweise sind hervorragend geeignet, die Schnecken aus deinem Salatbeet zu vertilgen. Diese Art der Schädlingsbekämpfung ist zusätzlich auch noch ökologisch und reduziert den unnötigen Einsatz von Giften im Gemüsebeet. Auch die Ausscheidungen sind ein sehr gutes Düngemittel, das ganz ohne chemische Zusätze den Ertrag des Gemüseanbaus erhöht und so kostenlos ökologische Dienste leistet.

Vor der Anschaffung gründlich informieren

Bevor du dich dazu entscheidest, Nutztiere im eigenen Garten zu halten, solltest du dir gründliche Informationen bezüglich gesetzlicher Vorgaben und Bestimmungen deiner Gemeinde einholen. Diese erweitern oder ergänzen oftmals Gesetze von Bund oder den Ländern.

Je nach Bundesland hat der Gesetzgeber unterschiedliche Richtlinien bezüglich der Haltung von Nutztieren erlassen, deren Einhaltung jedem angehenden Hobbybauern nur zu empfehlen ist. Denn nichts ist ärgerlicher als eine nachträgliche Abschaffung der liebevoll eingerichteten Ställe und Gehege.

Bei einige Tieren, wie Ziegen und Scharfen ist eine Registrierung bei der Agrarverwaltung nötig. Außerdem müssen Nutztiere der Tierseuchenkasse, welche Seuchenausbrüche überwacht, gemeldet werden.

Ein paar Eier für die gute Nachbarschaft

Natürlich solltest du im Vorfeld auch mit deinem Nachbarn über deine Pläne sprechen. Ein Hahn, der frühmorgens um vier Uhr beginnt zu krähen, kann die Nachbarschaft verärgern und im schlimmsten Fall zu einer Anzeige und Streitigkeiten führen. Auch Tiere, die einen starken Geruch verbreiten, könnten den Nachbarn damit belästigen.