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Balkonkraftwerk: Das musst du jetzt wissen

Strom selbst auf dem Balkon erzeugen: So kannst du mit Balkonkraftwerken langfristig Energiekosten sparen.

Ob fortschreitender Klimawandel oder steigenden Energiekosten: Immer mehr Menschen möchten zukünftig einen Teil ihres Stroms selbst produzieren. Kompakte Balkonkraftwerke sind hierbei sehr beliebt. Wir verraten dir, wie diese funktionieren und warum sich ein Mini-Solarkraftwerk langfristig lohnt.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine Art Mini-Solaranlage, mit der du einen Teil des Stroms selbst erzeugst und so deine Stromkosten reduzierst. Die mobilen Mini-Solarkraftwerke brauchen nicht viel Platz und können auf dem Balkon oder der Terrasse angebracht werden. Die Inbetriebnahme ist relativ einfach: Das Balkonkraftwerk wird zusammengebaut und über eine Steckdose angeschlossen. Nach vorheriger Absprache mit dem Vermieter ist die Inbetriebnahme ohne bauliche Veränderungen möglich.

Wichtig: Ein Balkonkraftwerk kann nicht deinen gesamten Energiebedarf decken – eine autarke Stromerzeugung ist somit nicht möglich. Viel mehr dient das Solarkraftwerk dazu, weniger Strom vom öffentlichen Netz zu beziehen und so Kosten zu sparen.

So funktioniert ein Solar-Balkonkraftwerk

Ein Balkonkraftwerk besteht je nach Leistung aus ein oder zwei Solarmodulen, einem Wechselrichter, einem Stecker und der Befestigung. Die Funktionsweise ist dabei recht einfach:

  1. Sonnenlicht trifft auf die Photovoltaikmodule.
  2. Die Module wandeln das Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
  3. Der Wechselrichter konvertiert den Gleichstrom in Wechselstrom.
  4. Über die vorhandene Steckdose wird der Strom in das Hausnetz eingespeist.

Die erzeugte Energie wird von dir in der Wohnung oder im Haus direkt verbraucht. Der produzierte Strom dient somit nur der Eigenversorgung und wird nicht in das öffentliche Netz eingespeist – überschüssiger Strom wird damit auch nicht vergütet.

Tipp: Je mehr Licht auf die Solarmodule fällt, desto mehr Strom erzeugst du. Im Idealfall ist dein Balkon also nach Süden ausgerichtet. So erreichst du die beste Bestrahlung deiner Module.

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Ein Solar-Balkonkraftwerk bietet viele Vorteile: Zum einen ist es die Energieeinsparung. Dadurch, dass du einen Teil des Stroms für Zuhause selbst produzierst, beziehst du weniger Strom vom öffentlichen Netz. Das senkt die Stromkosten.

Zum anderen profitiert die Umwelt von Balkonkraftwerken: Da keine fossilen Brennstoffe zur Erzeugung des Stroms benötigt werden, entstehen keine schädlichen Treibhausgase. Außerdem produziert das Mini-Solarkraftwerk sauberen Strom – ohne unerwünschte Nebenprodukte oder Abfallprodukte.

Mieter können jetzt Teil der Energiewende sein: Durch die kompakte Größe braucht es kein eigenes Haus mit Dach – auf dem Balkon oder der Terrasse kann das Balkonkraftwerk einfach installiert werden.

Die Vorteile eines Balkonkraftwerks auf einen Blick:

  • weniger Stromkosten
  • saubere und nachhaltige Energie
  • einfache Inbetriebnahme
  • für Balkon, Garten und Terrasse geeignet

Die Investition in ein Balkonkraftwerk ist je nach Modell unterschiedlich. Bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 25 Jahren lohnt sich langfristig der Kauf – insbesondere bei steigenden Energiekosten. Wie viel du durch ein Balkonkraftwerk sparst, ist nicht ganz eindeutig zu beantworten. Hier spielt die Ausrichtung der Module sowie die optimale Installationsmöglichkeit eine Rolle. Je nach Strompreis und eigenem Energieverbrauch können zwischen 50 und 200 Euro im Jahr gespart werden.

Was ist die maximale Leistung eines Balkonkraftwerks?

Die Leistung deines Balkonkraftwerkes ist von mehreren Faktoren abhängig. Zum Beispiel von der Sonneneinstrahlung, vom Standort und vom Modell. Damit dein Balkonkraftwerk die maximale Leistung erzielt, solltest du zwei Aspekte bei der Installation beachten:

  • Ausrichtung an Südseite
  • Neigung (45 Grad) der Module

Pro Jahr und bei optimalen Bedingungen ist ein Ertrag von 600 kWh bei einer 600-Watt-Anlage durchaus möglich (pro Modul 300 Watt). Mehr sind in Deutschland aktuell auch nicht erlaubt. Denn die maximale Leistung wird durch rechtliche Vorgaben begrenzt. Damit soll eine Überlastung des Stromnetzes in der Wohnung verhindert werden.

Balkonkraftwerke im 45 Grad Winkel am Balkon befestigt. | Foto: stock.adobe.com
Balkonkraftwerke im 45 Grad Winkel am Balkon befestigt. | Foto: stock.adobe.com

Balkonkraftwerk installieren: Worauf muss ich achten?

Bevor du mit der Installation deines Balkonkraftwerkes beginnst, musst du die rechtliche Obergrenze für die Leistung kennen. Diese haben wir im vorhergehen Absatz erläutert. Es gibt noch weitere Aspekte, auf die du bei der Installation berücksichtigen solltest:

Standort festlegen: Balkonkraftwerke können auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten angebracht werden. Achte darauf, dass der Platz möglichst sonnig ist und die Solarmodule nicht durch herabfallendes Laub oder Bäume etc. verdeckt werden.

Mit Vermieter absprechen: Vor dem Kauf solltest du deinen Vermieter fragen, ob die Installation eines Balkonkraftwerkes erlaubt ist oder ob es hierbei Bedenken gibt, z. B. aufgrund der Bausubstanz, Denkmalpflege oder der optischen Veränderung der Fassade.

Steckdose/Anschluss klären: Für den Anschluss des Balkonkraftwerkes an deinen Stromkreislauf wird eine Schutzkontaktsteckdose benötigt. Optimaler Weise verfügst du über eine Außensteckdose, über die du den produzierten Strom einspeisen kannst. Der Wechselrichter der Anlage sorgt dafür, dass beim Einspeisen die in Deutschland zulässigen Obergrenzen nicht überschritten werden.

Balkonkraftwerk registrieren: Du musst das Solar-Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber anmelden und dich bei der Bundesnetzagentur registrieren (siehe nächstes Kapitel).

Montage: Jetzt steckst du die einzelnen Komponenten zusammen und verbindest anschließend das Balkonkraftwerk mit dem Stromkreislauf. Überprüfe zur Sicherheit die Standfestigkeit der Solarmodule.

Einspeisung prüfen: Über eine Außensteckdose mit Stromzählfunktion oder direkt am Stromzähler mit Rücklaufsperre kannst du den erzeugten Strom ablesen. Auch gibt es smarte Steckdosen, die mit dem WLAN verbunden werden können. Die Stromerzeugung kann so per App mit dem Smartphone überprüft werden.

Wenn du bei der Installation unsicher bist, ist es empfehlenswert, einen professionellen Techniker oder ein Unternehmen zu kontaktieren. So stellst du sicher, dass die Installation ordnungsgemäß und sicher durchgeführt wird.

Ist eine Anmeldung beim Netzbetreiber nötig?

Für die Nutzung von Balkonkraftwerken gibt es verschiedene Vorschriften, die du beachten musst. Zum Beispiel müssen Balkonkraftwerke in manchen Bundesländern genehmigt werden. Diese Genehmigung ist notwendig, um sicherzustellen, dass dein Solarkraftwerk die örtlichen Regeln und Vorschriften einhält und nicht gegen lokale Bauvorschriften verstößt. Balkonkraftwerke sind bundesweit bei zwei Institutionen meldepflichtig:

Anmeldung beim Netzbetreiber: Wichtig ist, dass du deinen Netzbetreiber kontaktierst und dein Balkonkraftwerk dort anmeldest. In der Regel ist dieser Prozess recht einfach. Die Energiebehörde wird dir alle notwendigen Informationen über den Antrag geben, damit du alles richtig machst. Frage deinen Netzbetreiber auch, ob ein Zählertausch notwendig ist.

Registrierung bei der Bundesnetzagentur: Zusätzlich registrierst du dein Balkonkraftwerk im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Spätestens einen Monat nach Installation des Solkraftwerkes solltest du dich registriert haben.

Werden Balkonkraftwerke gefördert?

Balkonkraftwerke werden bundesweit gefördert. So ist der Kauf seit dem 1. Januar 2023 deutlich attraktiver: Als Privatperson zahlst du keine Mehrwertsteuer mehr. In manchen Bundesländern gibt es auch Zuschüsse für den Kauf von Balkonkraftwerken. Mecklenburg-Vorpommern z. B. bezuschusst bis zu 500 Euro pro Solarkraftwerk. Informiere dich also vor dem Kauf über alle verfügbaren Fördermöglichkeiten und nutze so die Vorteile der Programme.

Wir helfen dir weiter!

Du möchtest ein Balkonkraftwerk kaufen? Bei uns findest du Mini-Solarkraftwerke sowie das passende Zubehör. Wir beraten dich gern!