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Selbstversorgung: 5 Tipps für den erfolgreichen Einstieg

Ob Balkon oder Garten: Das sind unsere 5 Tipps für den erfolgreichen Einstieg in die Selbstversorgung!

Immer mehr Menschen träumen davon, sich selbst versorgen zu können. Ob aus ökologischen oder finanziellen Gründen, die Motivation ist vielfältig. Wir zeigen dir, wie der Einstieg in die Selbstversorgung erfolgreich gelingen kann.

Was ist Selbstversorgung?

Sich selbst zu versorgen heißt, den eigenen Bedarf an pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln sowie anderen lebensnotwendigen Dingen zu decken. Dazu gehört z. B. der Anbau von Obst und Gemüse, die Nutztierhaltung oder die Energieversorgung (z. B. mit Unterstützung von Balkonkraftwerken).

Dabei muss nicht der gesamte Bedarf selbst produziert werden. Allein der Anbau von wenigen Obstbäumen oder ein Kräuterbeet sind bereits erste Schritte in die Selbstversorgung. Sich in der modernen Gesellschaft vollständig unabhängig von externen Lieferquellen zu versorgen, ist generell schwierig, da wir auf viele Lebensmittel, Waren und Dienstleistungen angewiesen sind. Selbstversorgung ist in Deutschland somit nur zu einem gewissen Grad möglich, wenn z. B. ein eigener Garten und Tiere vorhanden sind.

Sich selbst zu versorgen hat viele Vorteile: Zum einen sparst du Geld, da der Anbau günstiger als der Einkauf im Supermarkt ist – vor allem in Zeiten von steigenden Lebensmittelpreisen. Zum anderen erzeugst du gesunde Lebensmittel. Denn du bestimmst die Anbau- und Lebensbedingungen der Lebensmittel und Tiere. Verwendest du biologische Pflanzerde und Pflanzenschutzmittel sowie Biodünger genießt du am Ende sogar Essen in Bio-Qualität.

Tipp: Obst- und Gemüsesorten kannst du saisonal anbauen. So erntest du das ganze Jahr über frisches Obst und Gemüse. Das schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch nachhaltig.

Ob Selbstversorgergarten oder ein paar Pflanzen auf dem Balkon: Sich selbst zu versorgen, schont Klima und Umwelt, ist eine nachhaltige Lösung für den Eigenbedarf und liegt im Trend.

1. Selbstversorgung: Starte mit wenigen Sorten

Du bist jetzt motiviert richtig loszulegen? Wir empfehlen dir zunächst klein anzufangen: mit einem Kräuterbeet auf der Fensterbank, einem Obstbaum im Garten oder ein paar Setzlingen im Balkonkasten.

Tipp: Tomaten, Radieschen, Möhren, Paprika oder Gurken brauchen viel Sonne und Wärme. Wenn du einen Balkon zur Südseite hast, kannst du diese Sorten dort problemlos anpflanzen. Verschiedene Beerenarten und Rhabarber hingegen bevorzugen schattige Anbauplätze.

Am besten startest du mit zwei bis drei pflegeleichten Obst- und Gemüsesorten. Dazu gehören z. B. Radieschen, Mangold, Tomaten oder Zucchini. Apfel,- Pflaumen- und Kirschbäume oder Erdbeeren gelten ebenfalls als pflegeleicht. Bereite die Beete vor und schau erst einmal, wie es läuft. Deinen Anbauplan kannst du jederzeit um weitere Pflanzenarten erweitern.

Tipp: Zum Gießen deiner Pflanzen nutze Regenwasser statt Leitungswasser. Das spart nicht nur Geld: Regenwasser enthält kaum Kalk – das tut Obst, Gemüse und dem Boden gut. Um Regenwasser zu speichern, brauchst du Regentonnen oder Wassertanks. Mit einer Ablaufrinne in der Einfahrt kannst du z. B. Wasser in unterirdischen Zisternen speichern.

2. Erstelle einen Anbauplan

Du hast dich auf wenige Gemüse- und Obstsorten festgelegt? Super, dann entscheidest du jetzt, wie du deine Pflanzen anbaust. Das beeinflusst von Anfang an den Erfolg deiner Ernte – und verlängert sogar die Ertragszeit.

Mischkultur: Hier werden Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften eng beieinander gepflanzt. Dadurch gibt es verschiedene Wurzeltiefen – somit konkurrieren die Pflanzen nicht um Nährstoffe. Zudem sorgt die Mischkultur für einen fruchtbaren Boden und senkt so den Bedarf an Dünger. Da verschiedene Pflanzensorten unterschiedlich auf Krankheiten reagieren, verhindert die Mischkultur auch Schädlinge. So bleibt die Ernte gesund und du musst keine Pestizide oder anderen chemischen Mitteln einsetzen.

Hochbeete: Wie der Name verrät, handelt es sich hierbei um erhöhte Beete, die du im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse aufstellst. Ist das Hochbett befüllt, entsteht durch den besonderen Schichtenaufbau eine Verrottungswärme, die für optimale Wachstumsbedingungen sorgt: So erwärmt sich das Beet im Frühling früher und du kannst eher mit dem Anpflanzen und Abernten beginnen. Zusätzlich sind die Pflanzen vor Bodenfrost geschützt. Ein weiterer Vorteil: Hochbeete schonen deinen Rücken bei der Gartenarbeit.

Bessere Wachstumsbedingungen und Rückenschonendes Gärtnern: Hochbeete vereinen viele Vorteile. | Foto: stock.adobe.com
Bessere Wachstumsbedingungen und Rückenschonendes Gärtnern: Hochbeete vereinen viele Vorteile. | Foto: stock.adobe.com

Gewächshaus: Damit regulierst duden Luftfeuchtigkeitsgrad und die Temperatur. Gemüsesorten wie z. B. Tomaten oder exotische Früchte benötigen viel Wärme, um zu wachsen. Mit einem Gewächshaus sorgst du auch bei kalten Nächten für stabile Temperaturen. Gleichzeitig schützt du Jungpflanzen vor extremen Wetterbedingungen. Durch die Funktionsweise des Gewächshauses gedeihen Nachtschattengewächse oder Kohl- und Blattgemüse hier besonders gut. Zudem sind Gewächshäuser ideal zur Überwinterung von Pflanzen – und du kannst ein Gewächshaus ganzjährig nutzen.

3. Mach Lebensmittel für den Winter haltbar

Es bereitet große Freude, die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten und Beeren, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu genießen. Überschüssige Lebensmittel kannst du anschließend für den Winter haltbar machen. Dafür gibt es verschiedene Methoden.

Einfrieren: Dieses Verfahren ist sehr einfach. Zuerst wäscht und schälst du dein Obst und Gemüse. Anschließend packst du es in eine Plastikdose oder einen luftdichten Gefrierbeutel. Sobald alles gefroren ist, ist es für einige Monate oder sogar Jahre haltbar.

Obst und Gemüse einkochen: Mit dieser Methode kochst du das Obst und Gemüse in heißem Wasser. Anschließend füllst du es in sterilisierten Gläsern ab. Sobald die Gläser vollständig abgekühlt sind, kannst du sie in den Kühlschrank stellen. Eingekochtes Obst und Gemüse bleibt so für mehrere Monate haltbar.

Fermentieren: Bei diesem Verfahren entsteht ein chemischer Prozess, bei dem Mikroorganismen organische Substanzen abbauen. Daraufhin sinkt der pH-Wert des Obsts und Gemüses. Die Folge: Die Verderbnis-Erreger werden entzogen. Eine der beliebtesten Methoden des Fermentierens ist die Herstellung von Sauerkraut – ein fermentiertes Gemüse, das normalerweise aus Kohl hergestellt wird.

Gemüse lässt sich in luftdichten Gläsern fermentierten und so länger haltbar machen. | Foto: stock.adobe.com
Gemüse lässt sich in luftdichten Gläsern fermentierten und so länger haltbar machen. | Foto: stock.adobe.com

4. Halte Nutztiere zur Selbstversorgung

Nutztiere im Garten sind wichtige Helfer, wenn du dich selbst versorgen möchtest. Vor allem Hühner sind bei Selbstversorgern sehr beliebt – nicht nur wegen der täglichen Eier und des Fleisches. Hühner sind leicht zu pflegen, haben einen geringen Platzbedarf und können als natürliche Unkrautvernichter eingesetzt werden.

Auch Bienen sind nützliche Helferlein. Sie bestäuben die Pflanzen und produzieren leckeren Honig, den du selbst essen oder an Freunde und Nachbarn verschenken kannst. Enten wiederum sind natürliche Schädlingsbekämpfer: Sie fressen Schnecken und andere Insekten.

Tipp: Den Kot von Hühnern, Ziegen oder Kaninchen kannst du ohne chemische Zusätze als Dünger verwenden. Das erhöht deinen Ertrag und ist ökologisch.

5. Erhalte wertvollen Dünger durch Kompostieren

Ein Kompost ist im Selbstversorgergarten unerlässlich. Wenn du richtig kompostierst, verwandelst du Garten- und Küchenabfälle in wertvollen natürlichen Dünger. Der fördert das Wachstum deiner Pflanzen und lockert den Boden auf.

Tipp: Der Inhalt im Komposter sollte immer so nass wie ein ausgedrückter Schwamm sein. Nur dann sind Kleinstlebewesen aktiv. Sollte es längere Zeit nicht regnen, befeuchte den Kompost mit Regenwasser.

Aus Garten- und manchen Küchenabfällen wird wertvoller Kompost. | Foto: stock.adobe.com
Aus Garten- und manchen Küchenabfällen wird wertvoller Kompost. | Foto: stock.adobe.com

Wichtig ist die Mischung: Im Kompost sollte eine Vielfalt aus nassem, grünem und trockenem Material sowie holzigen Teilen bestehen. Am besten zerkleinerst du den Abfall vorher, so verrotten die Materialien schneller. Grobe Äste und Zweige kannst du beispielsweise mit einem Häcksler zerkleinern.

Du möchtest den Einstieg in die Selbstversorgung starten?

Wir helfen weiter! Ob Pflanzenerde, Regentonnen oder Gewächshäuser: Bei uns findest du alles rund um das Thema Selbstversorgergarten. Los gehts!