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Alte Holzmöbel restaurieren

Es ist mit den Möbeln wie in vielen anderen Bereichen des Lebens: Dinge kommen und gehen. Aus der Mode gekommene, unansehnlich gewordene Einzelstücke werden oft viel zu schnell in den Sperrmüll geworfen. Dabei sind alte Truhen, Kommoden und Schränke oft richtige Schmuckstücke. Deswegen beschäftigt sich der heutige Blogbeitrag mit dem Restaurieren von alten Holzmöbeln.

Handelt es sich um antiquarische Stücke von hohem materiellem Wert, so solltest du dir zwar lieber professionelle Hilfe in Form eines Handwerkers oder Restaurators suchen. Aber gerade einfachere Holzmöbel ohne aufwendige Lackierungen kannst du mit relativ wenig Aufwand restaurieren.

Der richtige Ablauf der Restaurierung

Sind erst einmal alte Farbschichten entfernt, durch neue ersetzt und Griffe ausgetauscht, dann erkennst du das alte Möbelstück oft gar nicht wieder. Der Vorteil: Du kannst die Möbel farblich genau so gestalten, wie es dem persönlichen Geschmack entspricht. Eins vorab: Am besten, du restaurierst alte Möbel im Freien oder in einer Werkstatt bei geöffnetem Fenster.

Bei rustikalen Möbeln sind einem oft die geschwungenen, runden Formen und Griffe ein Dorn im Auge. Und gerade hier liegt das geringste Problem. Mit einer Säge kannst du seltsamen Holzformen am Rand des Möbelstücks zu Leibe rücken, und sie einfach absägen. Ein Beispiel dafür sind „Knubbelfüße“ an Kommoden oder Schränken, die ganz einfach mit der Säge abgetrennt werden können. Griffe lassen sich meist einfach lockern und entfernen.

Wichtig ist das Abschleifen der alten Farbschichten

Der nächste Schritt ist das Abschleifen der Möbel, um die Oberfläche von alten Lackschichten zu befreien. Dafür nimmst du am besten Schleifpapier der Körnung 180 oder 240. Für die filigraneren Stellen wie Rundungen oder Schnitzereien eignet sich Stahlwolle. Achte beim Abschleifen darauf, dass du immer in der Faserrichtung des Holzes vorgehst. Hast du es mit besonders hartnäckigem Lack zu tun, so kannst du Verdünner benutzen. Diese Lösung trägst du einfach auf den Lack auf, wartet 20 Minuten und entfernt dann die Lackschicht mit einem Spachtel.

Nach der Entfernung des Lacks raust du die Oberflächen leicht an und trägt mit einem breiten Pinseln den Vorlack auf das Möbelstück auf. Hast du es mit Naturholz zu tun, so gibt es die charakteristischen Einkerbungen. Das kann gefallen, möchtest du jedoch eine absolut glatte Oberfläche erzielen, so kannst du eine Kunstharzspachtelmasse auftragen. Danach wartest du einige Zeit ab, bis die Oberfläche völlig trocken ist.

Nun trägst du die zweite Schicht Vorlack auf und schleift die Oberfläche wieder ein wenig an, damit die endgültige Schicht Lack optimal haftet. Möchtest du im Endergebnis Hochglanz-Fronten erzielen, so benutzt du dafür am besten Kunstharzlack. Etwas umweltschonender ist dagegen Acryllack. Bei der Wahl des Lacks kannst du dich aber auch vom Fachmann beraten lassen. Möchtest du eine glänzende und gegen Schmutz und Feuchtigkeit widerstandsfähige Oberfläche erreichen, so kannst du in einem letzten Arbeitsschritt (Fußboden-)Wachs mithilfe eines weichen Tuchs auftragen. Zum Schluss kannst du noch schicke neue Griffe anbringen.

Die Restauration eines Holzmöbels in Eigenregie bedeutet zwar Arbeits- und Zeitaufwand, das Ergebnis und der ideelle Wert des Möbelstücks rechtfertig dafür in jedem Fall.